Öffentlichkeit

Meinungen, Berichte und wissenschaftliche Erkenntnisse
zum Thema Raufen, Balgen, Ringen für Frauen und Mädchen


Wetzt also Eure Hörner, Schwestern, und werdet zu Zicken - zu positiven Zicken, die bereit sind, sich hart und ehrlich, unnachgiebig und direkt mit anderen auseinanderzusetzen um herauszufinden, was sie sich selbst zutrauen und wem sie vertrauen können. Ein Zicken-Schlammringen zur Freude der Kerle? Ach was, das ist nur eines der vielen tausend "unweiblichen" Schreckensbilder, die uns an einer Auseinandersetzung mit unserer Weibchenrolle hindern. Laßt lieber mal für 'nen Moment die Kerle beiseite, Ladies, und statt dessen die Fetzen fliegen, ohne Rücksicht auf (Weiblichkeits-)Verluste oder den Verlust einiger falscher Freundinnen und Feindinnen. Die größte Angst unbelehrbarer Männer ist nämlich die, daß sie nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Und die größte Bedrohung männlicher Machtkontrolle liegt in einer konstruktiven, offenen Auseinandersetzung zwischen Frauen mit klaren Zielen.

Sabine Werz: Beste Freundin, beste Feindin (dtv)


Haben Sie die Folge gesehen, in der sie sich im Supermarkt mit einer anderen Frau um die letzte Dose Pringle-Chips prügelt? ... In Amerika sehen jede Woche mehr als zehn Millionen Menschen zu, wie Ally sich durch den Alltag boxt - die meisten davon Frauen. Weil sie all das tut, wovon wir sonst nur träumen ...
Der andere Traummann, den ich kenne, sitzt jeden Dienstagabend mit mir auf der Couch ... und schaut ebenfalls "Ally McBeal"... Vielleicht ..., weil er mit so einer wie Ally verheiratet ist. Mit einer, die davon träumt, in der Straßenbahn auszurasten; die sich im Supermarkt um eine Dose Chips prügeln würde ...

Anke Engelke über "Ally McBeal" in Kultur Spiegel 6/99


Simone de Beauvoir had argued in 1952, sport "does not provide information of the world and the self as intimately as does a free fight. [...] Lack of physical power [in girls] leads to a more general timidity: she has no faith in a force she has not experienced in her body."

(Lyn M. Brown, Girlfighting, p.19)

 

Provide opportunities for her to use her body through sports and 'free fighting' [...]
I also think Simone de Beauvoir was onto something when she distinguished mere rule-bound sports with a good free fight. Self-defense classes, boxing, and martial arts can offer girls a chance to exhaust their deepest rage and know their full strength and capabilities. They instill girls with confidence about their place in the world and a full awareness of what their bodies can do. They also encourage girls and women to take up space. [...]
It's important to encourage girls to redefine femininity to include strength and courage and to reimagine 'our bodies as strong, active subjects moving out to meet the world's risks and confront the resistances of matter and motion.' This awareness of and comfort with their bodies centers girls, connects mind and body. Fully inhabiting our bodies as subjects rather than objects radically alters our relationship to the public world.

(Lyn M. Brown, Girlfighting, p.222)


Ich habe unseren Produzenten Jerry Bruckheimer bekniet, richtig raufen zu dürfen.

Keira Knightley über ihre Rolle der Guinevere
in "King Arthur" in TV Movie 18/2004

 

Frage: Machten Ihnen die Kampfszenen Spaß?

Und ob! Ich hätte schon bei "Fluch der Karibik gerne mitgemischt, aber da war ich nun mal die Jungfrau in Nöten, die gerettet werden muß.

Keira Knightley über ihre Rolle der Guinevere
in "King Arthur" in TV direkt 18/2004


Für mich waren die Dreharbeiten Offenbarung und Therapie zugleich! Dieser Film hat mir geholfen, Entscheidungen für mein eigenes Leben zu treffen und damit klar zu kommen. All diese Männer im Film verprügeln zu können war fast wie eine Seelenmassage ...

Halle Berry über ihre Rolle in "Catwoman" in tv14 18/2004

 

Sie fühlt ihre Kraft und sie entdeckt und versteht, was es heißt, eine Frau mit Macht zu sein.

Halle Berry über Catwoman im Film-Special auf PRO7


Ich liebe diesen Film. Endlich konnte ich mich in einer Rolle tatsächlich verwirklichen, als starke Frau, die es mit jedem aufnehmen kann und sich am Ende durchsetzt. Das war cool, ich fühlte mich dabei stark und gleichzeitig feminin ...
Die normalen Kampfszenen habe ich alle selbst gemacht. Das hat riesigen Spaß gemacht ...
Diese Frau in Blade Trinity: Das bin ich. So eine Rolle hatte ich immer gesucht, denn hier konnte ich endlich so sein wie ich wirklich bin. Ich bin sehr stolz auf diese Rolle, denn ich merke jetzt, dass ich mit diesem Film zum Vorbild für viele Mädchen wurde. Mädchen, die jetzt begreifen, dass sich Frauen körperlich durchsetzen können, dass Muskeln feminin, schön und sexy sein können, dass auch Frauen mit starken Körpern gut aussehen und auf Männer anziehend wirken können ...

Jessica Biel über ihre Rolle in Blade Trinity
übernommen von www.jessica-biel.at


Wie kann eine Frau, die vom Himmel gefallen sein muß, diese verletzliche Einmeterzweiundsechzig-Erscheinung, plötzlich eine Kampfmaschine sein? Die erste Antwort auf diese Frage gibt Ryder selbst. "Weil ich es schon immer wollte", sagt sie, grinst keck und berichtet dann, daß sie den ersten "Alien"-Film schon als Zehnjährige mit Begeisterung gesehen habe: Die "Alien"-Heldin Sigourney Weaver, an deren Seite sie jetzt gegen die bewährten Glitschmonster aus dem All antreten darf, sei "das tollste Frauen-Vorbild, das es für mich im Kino gab, der erste weibliche Actionheld".

Wolfgang Höbel über Winona Ryder in "Alien 4" in Spiegel Kultur extra 12/97


Es muß uns endlich klar werden, daß Mädchen solche Vorbilder brauchen, um sich selbst ernster zu nehmen - und Jungs brauchen solche Filme, um Mädchen ernster zu nehmen.

Geena Davis über weibliche Action-Rollen in Amica 04/98


Es macht Spaß, Männer zu überwältigen und das Gefühl des Dominierens zu genießen. Aber es ist besser, gegen Frauen anzutreten. Da entwickeln sich mehr Aggressionen und Emotionen.

Beatrice Goffin, Pionierin des Frauenringens, in Amazone 11/93


Ringen ... gibt einem jede Menge Selbstvertrauen und hebt das Selbstwertgefühl. Es gibt nichts Vergleichbares als das Gefühl nach einem Kampf, wenn Du vor jemandem Angst gehabt und dann gewonnen hast.

anonyme Ringerin


Ein Grund, warum die Frau seit Jahrtausenden von den Männern schlecht behandelt wurde (wird?), ist ihre körperliche Unterlegenheit. Die Kampfkünste können daher zum Emanzipationsprozeß einen positiven Beitrag leisten.

Victor Gutierrez, Jiu Jitsu-Meister, in Kampfsport International 3/99


One associate asked me once why I took such a keen interest in women in sport and women's empowerment in general. I answered that I admired and respected women, and had learned a lot from them in opening up the caring and nurturing side of my nature. In turn, I felt I had something to contribute in offering them the opportunity to reveal their latent mental and physical strength to complement their inherent feminine side. I hope in my small way, I have started this process in women, so helping men and women to be co-partners in life's work.

Scott Carruthers
Founder, Women's Freeform Wrestling Association


Erinnern Sie sich – mit etwas Sehnsucht vielleicht – an die Freundin Ihrer Kindheit? Die Kameradin beim Zurechtzimmern des Baumhäuschens? Die Piratenbraut, mit der Sie (auf dem ersten selbstgebauten Floß) den Fluss überquerten? Das Mädchen, das sich einige Jahre später auf seltsame Art und Weise veränderte, etwas runder, etwas weicher wurde? Spürten Sie das - damals, beim Balgen mit ihr auf der Wiese? Und genossen Sie es, wenn es Ihnen gelang, sich beim Raufen mit ihr glaubwürdig schwächer zu stellen? - Ich selbst ließ mich noch im Judokurs der Oberstufe von den Mädchen besiegen. Um den Spott meiner männlichen Kollegen scherte ich mich nicht den Teufel. Ich scherte mich auch nicht um die eifrigen japanischen Kommandos des Judolehrers. Ein Generalskrähen, im weggeblendeten akustischen Hintergrund der Sporthalle. Für mich zählte was anderes: Ich musste mich nur ein klein wenig blöd stellen. Sie möglichst unauffällig in die überlegene Situation bringen. Bis sie mich, rücklinks, auf die Matte zu knallen vermochte - womöglich mit einem einfachen Hüftwurf. Und dann war es nur noch wunderbar, wenn ihre lange, aus dem Haarband gerutschte Mähne über mein Gesicht fiel, ihre Strähnen meine Nase kitzelten, ihre Augen über den von Sommersprossen geschmückten Wangen glänzten – und ihr Atem sehr heiß und sehr nahe war. Balgen kann so romantisch sein. Und es war mir immer ein erhebender, sehr ästhetischer Anblick, eine Frau stark zu sehen, ihre Wildheit zu atmen ...

Pan meets Lilith


Titelbild extra-tour Mai 2004, die Zeitschrift des Deutschen Jugendherbergswerks


Ein Bericht über uns auf der Titelseite des Münchner Wochenblatts vom 26.05.1999:


Im offiziellen Sportbuch der Stadt München sind wir in den Rubriken Kampfsport und Selbstverteidigung zu finden.

        

Die Ausgabe 2004/2005 ist unter der ISBN-Nr. 3-937710-00-0 im Buchhandel erhältlich.


Bei www.freestyle-muenchen.de, dem Sportportal für München, sind wir ebenso präsent wie bei den Regionalportalen www.region-muenchen.de und www.info-oberbayern.de, und bei der Vereinsübersicht des Münchner Wochenanzeigers.

http://www.freestyle-muenchen.de/verein/rauftreff-muenchen

http://www.muenchen24.info

http://www.info-oberbayern.de/index.php?site=vereins&art=26


Auch im Online-Vereinsregister der Stadt Freising sind wir eingetragen:

www.freising.de


Mit diesen Frauen haben wir Links getauscht:


Bewegungs-Erfahrungen von Frauen und von Männern sind nur sehr schwer erfragbar. Frauen und Mädchen sind sehr wohl "erfahren" und handeln ebenso. Aber was sie damit zu "Frauen und Mädchen" gemacht hat, dem stehen sie in der Regel kenntnis- und ratlos gegenüber: In der Bewegungs-Aktivierung erscheint der Kontext häufig als unbekannt, zerreißend, störend. Männer hingegen scheinen sich im Sport "gut aufgehoben" zu fühlen, ihre Berichte über ihr Sporttreiben weisen in der Regel allerdings einen sehr geringen Reflexionsgrad auf.
Im Seminar soll davon ausgegangen werden, dass Bewegungen in einem sozialen Kontext erfolgen und erlebnisseitig nicht aus diesem Kontext zu lösen sind, sondern stets eng damit verbunden bleiben. Somit erhalten Bewegungs-Erfahrungen eine starke biographische Prägung und Akzentuierung. Die Erfahrungen beziehen sich also nicht nur und auch nicht in erster Linie auf die Ausführung der Bewegung, ihre messbaren Qualitäten und ihre "Brillanz", sondern auf den Handlungskontext, auf die über die Bewegung hinausweisende bzw. dieser innewohnende interaktive Bedeutung, d.h. ihre Bedeutung für zwischenmenschliche Beziehungen überhaupt. Diese Erfahrungen bilden daher einen wesentlichen Teil des lebensgeschichtlichen Hintergrunds und sind gewissermaßen in die Bewegungen "eingelagert".
Weiterhin ist bei dem Thema 'Frauen-, Männer-, und Geschlechterforschung im Sport' oft eine hochaufgeladene emotionale Stimmung zu verzeichnen, die Menschen dazu verleiten kann, die eigene Meinung für ausreichend abgesichert zu halten. Genau hier wird die Arbeit ansetzen, so dass Streifzüge in Gefühlswelten, deren reale Alltagshintergründe und die bisherigen Forschungsansätze von Frauensportforschung und Männersportforschung unternommen werden können.
Ebenso wichtig ist jedoch, sich auf die Suche zu begeben nach der Art und Weise, wie Kinder gerade im Sport und durch Sport und Bewegung zu Mädchen und Jungen gemacht werden, ohne dass sie besonders viele Chancen haben, dem etwas entgegenzusetzen ...

Beate Blanke
Seminarankündigung: Frauen-, Männer-, und Geschlechterforschung im Sport
Universität Hamburg


Kinder jeglichen Alters haben das Bedürfnis, zu rangeln und ihre Kräfte zu messen. Das gehört zur Lebenswelt von Jungen, aber auch zu der von Mädchen. Dies ist für ihre psychische, soziale und körperliche Entwicklung bedeutsam ...
Das Spüren von Emotionen der Partnerinnen und Partner (Angst, Siegeswillen, (Für-)Sorge etc.) fördert in besonderem Maße Empathie. Durch die ständigen Partnerübungen und Zweikämpfe werden Berührungsängste abgebaut bzw. unterbunden und die Akzeptanz des eigenen Körpers gefördert, was vor allem in der Pubertät bedeutsam ist ...
Ein behutsames Anleiten von Kämpfen zwischen Mädchen und Jungen hilft, Geschlechtsrollenstereotypen aufzubrechen, Berührungsängste dem anderen Geschlecht gegenüber abzubauen und Empathie bezüglich der Körperlichkeit und Empfindungen von Mitschülerinnen bzw. Mitschülern des anderen Geschlechts zu fördern.
Zudem machen Mädchen und Jungen im Sinne der Selbstbehauptung beim Ringen und Kämpfen Erfahrungen, die eigenen Körpergrenzen behaupten zu können und die eigene Stärke zu erleben. Dies kann helfen, auch in Situationen des täglichen Lebens Ängste zu reduzieren ...

Auszüge aus Kapitel 1: Pädagogische Grundlagen
Ringen und Kämpfen - Zweikampfsport
Handreichung für die Schulen der Primarstufe und Sekundarstufe 1
Herausgegeben vom LandesSportBund / Sportjugend NRW
in Zusammenarbeit mit dem Nordrhein-Westfälischen Judoverband
und dem Ringerverband Nordrhein-Westfalen
Empfohlen durch die Landesstelle für den Schulsport
beim Landesinstitut für Schule NRW


Empfohlene Literatur:

  • Marianne Grabrucker: "Typisch Mädchen ..."

  • Graff & Rieger: Mädchen sind unschlagbar

  • Jean-Claude Olivier: Wohin mit den Aggressionen. Raufen und Spielen nach Regeln

  • Sommerfeld, Huber, Nicolai: Toben, raufen, Kräfte messen

  • Sportpädagogik Heft 5/98: Zweikämpfen

  • Colette Dowling: The Frailty Myth: Redefining the Physical Potential of Women and Girls
    (Deutsche Ausgabe: Hürdenlauf - Frauen, Sport und Gleichberechtigung)

  • Sharon Lamb: The Secret Lives of Girls: What Good Girls Really Do - Sex Play, Aggression, and Their Guilt

  • Riane Eisler: The Chalice and the Blade
    (Deutsche Ausgabe: Kelch und Schwert)


Links zu verwandten Themen:

Wir weisen darauf hin, daß für die Inhalte der hier gelinkten Sites ausschließlich deren Betreiber verantwortlich sind.

http://www.sichere-schule-nrw.de/kaempfen/kis/kis.htm

http://www.wingtsun-kassel.de

http://www.zeit.de/archiv/2001/46/200146_aggressionen.xml

http://www.muenchen.de/Rathaus/lhm_alt/mde/gstfrau/fiff36/42287/36spielregeln.html

http://www.ringen-aktuell.de/dokumente/argumring.doc

http://www.naturfreunde-baden.de/Jugend/Archiv/2001/KF2001/seite4.html

http://www.mrs.umn.edu/~wrestle/women/docs/womens_wrestling_news

http://www.fhsw.com

http://www.babeswithblades.org

http://www.ladycavaliers.com

http://www.fightingwoman.de

http://www.womansplace.net/cwws

http://www.fscclub.com

 

"Raufen macht Spaß"

Queen Latifah über ihre Rolle in "Set it off" in Der Spiegel 19/97


www.fight-for-fun.org