Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Frauen
Eine Information des Bayerischen Landeskriminalamtes
Auszüge:
Untersuchungen haben gezeigt, daß viele Täter nicht mit
dem aktiven Gegenwehrverhalten des Opfers rechnen. Der Täter
glaubt, ohne großen Widerstand zum Ziel zu kommen, und ist
überrascht, wenn sich das Opfer durch aggressives Schreien (z.B.
"Hau ab!", "Hör auf!") oder mit
gleichzeitigem Abwehrverhalten zur Wehr setzt.
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Ein entscheidendes Ergebnis war, daß die Täter sich nicht
aus heiterem Himmel für ein bestimmtes Opfer entschieden,
sondern der unbewußten Wahrnehmung von ebenso unbewußt
gesendeten Signalen folgten. Im Ergebnis wurden vor allem solche
Personen als Opfer ausgesucht, die unsicher wirkten.
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Einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Gewalt an Frauen leisten
Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse. Da es bei ihnen
keineswegs nur um die physische, sondern auch um die psychische
Wehrbereitschaft und Wehrhaftigkeit geht, sind neben praktischen
Übungen vor allem auch umfangreiche Hintergrundinformationen
erforderlich, um das Sicherheitsgefühl, den Widerstandswillen
und notfalls auch die Kampfbereitschaft der Kursteilnemerinnen zu stärken.
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Weitere Probleme ergeben sich für Frauen aufgrund des mangelnden
Vertrauens in ihre eigene Wehrhaftigkeit und des teilweise fehlenden
Wissens, wie sie sich gegen Angriffe zur Wehr setzen können.
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Auch Fallübungen sind für Frauenkurse von Bedeutung, da
gerade bei den gefürchtenen überfallartigen Sexualstaftaten
die Opfer oftmals zu Boden geworfen werden. "Gutes Fallen"
ist die Grundlage für eine erfogreiche Gegenwehr. Durch
Sturzübungen vorwärts, rückwärts und
seitwärts soll erreicht werden, daß die Frauen im
Ernstfall vor allem durch den Schutz des Kopfes ihre
Handlungsfähigkeit bewahren. Diese Übungen sollten auch auf
Hartböden durchgeführt werden. Des weiteren sollten
Abwehrmöglichkeiten in Bodenlage vermittelt werden.
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Zentrales Ziel bei Kursen für Frauen darf nicht die Vermittlung
von Kampftechniken sein, sondern die Schaffung der für eine
Abwehr/Gegenwehr erforderlichen psychischen Voraussetzungen:
Frauen sollen lernen, ihre anerzogene Hemmschwelle gegenüber der
Anwendung aggressiven Verhaltens zu überwinden und erkennen,
daß sie stark sind und auch scheinbar weit überlegene
Täter durch gezielte und konsequente Handlungen außer
Gefecht setzen können. |
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