Artikel in der Connection-Spirit

Bericht mit sehr guter Bewertung im Heft 04/06


In der Rubrik "Seminartest" der Ausgabe April 2006 brachte das bekannte "Magazin fürs Wesentliche" connection-spirit einen ausführlichen Bericht von der Rauf- und Kuschelparty am 27.01.06. Wie von mehreren langjährigen Lesern dieser Zeitschrift übereinstimmend berichtet wurde, haben sie selten eine so gute Seminarbewertung gesehen. Seminarort, Organisation, Seminarziel und Umsetzung wurden mit "bravo" (gut) bewertet, die Seminarleitung sogar mit "bravissimo" (sehr gut) ausgezeichnet.
Unnötig zu sagen, daß die Veranstaltung inzwischen noch besser geworden ist ...

Der Bericht lautet:

Raufen und Kuscheln mit Fremden? Gespannt erwarte ich den Beginn des Abends. Noch vor Anwesenheit der Trainer/innen kommt bereits Stimmung auf. Zwei Teilnehmer werfen mit Sitzkissen. Wie auf dem Spielplatz, denke ich und kann mich nicht mehr auf mein Gespräch konzentrieren, weil ich aufpassen muss, dass mir nicht die Kissen um die Ohren fliegen.

Ein Sitzkreis mit Vortrag über die „Spielregeln beim Raufen und Kuscheln" schließt sich an. Dann stehen wir auf und bilden 2 Kreise. Frauen innen, Männern außen. Nach jeder Übung wandern die Männer eine Frau weiter. Unter sehr einfühlsamer Anleitung teste ich: Wo ist meine Grenze für Nähe? Wie lange kann ich den Blick in die Augen meines Gegenübers aushalten? Wer führt beim spielerischen Tanz der Hände? Dann geht es auf die Matratzenspielwiese; nun wird es ernst, das Raufen beginnt. 

Die beste Raufposition ist, sich gegenüber kniend und an den Händen fassend. Wir ringen mit viel Kraft und Elan, mein Partner drückt und zieht mich. Ich habe keine Chance, weil er viel stärker ist. Dann werden wir auseinandergezogen. Zwei hängen sich an den Arm meines Partners bis er nicht mehr halten kann und loslässt. Ich lasse mich wegtragen und ringe nun mit neuem Partner. Der lässt sich bereitwillig auf die Matte drücken. Nett von ihm, denke ich. Endlich kann ich mich mal als dominant erleben. Das Ganze ist schweißtreibend; man riecht es.

Elisabeth und Gerhard sind da, um einzugreifen, wenn es zu heftig wird und zu verhindern, dass jemand stürzt. Als ich meinen zu warmen Pullover ausziehe, trifft ein starrender Blick meinen Busen, der sich durchs Unterhemd deutlich abzeichnet. Meinem Freund fällt das auf und es sorgt bei ihm für ein leicht erhöhtes Aggressionspotential. Hier im geschützten Rahmen aber passiert nichts weiter. Ich ertrage die Blicke und fühle mich schuldig, weil ich kein passendes T-Shirt an habe.

Als genug gerauft ist, wird es kuschelig. Schnell bilden sich Pärchen und Kuschelhaufen. Jeder darf frei seine Lage wechseln und ist angehalten, verbal oder per Handwegschieben klar zu machen „bis hierher und nicht weiter!". Nun ist ein Raunen zu hören, fast wie ein Schnurren klingt es; alle fühlen sich wohl. Wir haben Körperkontakt ohne Sexualität einbringen zu müssen. Wir genießen die Nähe, spüren einander und können Zuneigung annehmen, während frau sich geschützt fühlt. Ab und zu stöhnt jemand vor Wonne. Elisabeth und Gerhard sind präsent und umsorgen uns; dazu gehört auch frische Luft im Raum und eine Trinkpause. Der zweite Teil des Abend beginnt mit Tanzen, danach wird wieder gerauft und bis zum Ende gekuschelt.

Irene Siegl

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